Gold, Silber und Minen

Der Silberpreis konnte in den letzten Tagen mehr zulegen als der Goldpreis. Das Gold-Silber Ratio ist von 93 auf 85 gefallen.

 

 

Im historischen Kontext ist Silber im Verhältnis zum Gold dennoch immer noch günstig:

Die Gold-Silber-Ratio zeigt an, wie viele Feinunzen Silber benötigt werden, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Abgebildet wird also das Preis- bzw. Wertverhältnis zwischen den zwei Edelmetallen. Je höher der Wert der Gold-Silber-Ratio ist, desto niedriger ist Silber im Vergleich zu Gold bewertet. Berechnet wird die Ratio ganz einfach, in dem man den Goldpreis in US-Dollar je Feinunze durch den Silberpreis in US-Dollar je Feinunze dividiert. Die Gold-Silber-Ratio wird von Investoren als Indikator für die Preisentwicklung der beiden Edelmetalle verwendet. Um den Wert interpretieren zu können, ist der Vergleich mit historischen Kennzahlen erforderlich.

Seit dem 18. Jahrhundert schwankte die Gold-Silber-Ratio zwischen 1:10 und 1:100. Zuvor hatte sie im Mittelalter einen historisch niedrigen Stand von 1:7 erreicht. Nachdem Silber Mitte des 15. Jahrhunderts so teuer wie nie zuvor gewesen war, begann der preisliche Niedergang des Edelmetalls, der sich in einer steigenden Ratio bemerkbar machte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Silber immer mehr zu einem Industriemetall; der in Deutschland seit Karl dem Großen geltende Silberstandard wurde 1871 durch den Goldstandard abgelöst. Während die Gold-Silber-Ratio über Jahrzehnte hinweg einen Wert von 1:15 hatte, stieg sie von 1873 bis Anfang des 20. Jahrhunderts auf 1:30.

In den 1970er Jahren sorgten die Gebrüder Hunt mit gezielten Aufkäufen von Silberkontrakten an den Warenterminbörsen dafür, dass der Silberpreis bis auf 50 US-Dollar pro Feinunze stieg. Die dadurch ausgelöste Spekulationsblase platzte aber und der Preis für das Edelmetall fiel auf unter 5 US-Dollar pro Feinunze. Dieser massive Preisverfall machte sich auch in der Gold-Silber-Ratio bemerkbar und so musste man 100 Feinunzen des weißen Edelmetalls aufwenden, um 1 Feinunze Gold zu kaufen. Seit 2001 liegt der Wert der Ratio meist zwischen 1:50 und 1:70. Eine Ausnahme bildet jedoch das Jahr 2011, in dem das Verhältnis zwischen Gold- und Silberpreis bis auf 1:34 sank.

 

 

Apropos historischer Kontext: Wenn man sich das Verhältnis Gold zu Goldminen (GOLD-HUI-RATIO) anschaut, dann ist auffällig, dass – trotz Rally der letzten Wochen – die Minen derzeit so bewertet werden wie im Tief des letzten Bärenmarktes 2000 als der Goldpreis zwischen 250 und 300 Dollar notierte. Unter dieser Perspektive fällt es schwer von überzogenen Bewertungen zu sprechen.

Gold in Euro auf Rekordniveau

Gold in Euro konnte heute kurz auf ein neues Allzeithoch steigen. Das Hoch aus dem Jahr 2012 bei 1385 Euro pro Unze wurde überwunden. Die Überwindung war allerdings nur minimal, sodass eine Verschnaufpause bzw. auch ein Doppelhoch durchaus in Frage kommen. Dafür spricht auch die hohe Netto-Spekulation in Gold. Diese nähert sich dem Allzeithoch aus dem Jahr 2016. Ein Rücksetzer im Goldpreis mit einem deutlichen Rückgang der Spekulation würde dem Goldpreis Luft zum Durchschnaufen verschaffen. Die starke saisonale Phase des Goldpreises läuft jedoch noch bis in den September hinein. Charttechnisch bleibt der Aufwärtstrend beim Gold intakt. Die Goldminen sehen sich jedoch im XAU einem wichtigen Widerstand gegenüber. Der 8-Jahres-GD stellt sich hier in den Weg.

 

Eigentlich müsste der Goldpreis konsolidieren. Aber dies geschah bisher nicht. Ich vermute mal, weil die US-Renditen weiter fallen und den Realzins negativer werden lassen. Zudem ist bei den Gold-Bugs, die all die oben beschriebenen Faktoren natürlich auch kennen und beobachten eine ausgeprägte Skepsis zu beobachten. Eine gewisse „Mauer der Angst“ ist somit nicht zu leugnen, welche den Goldpreis zumindest vor einem größeren Absturz bewahrt. Weiter strömt massiv Geld in Gold und Silber ETFs. Der schon öfter besprochenen Paradigemenwechsel und die Tatsache das der risikolose Zins fast überall massiv negativ geworden ist könnte damit zu tun haben. Auch die vielen politischen Krisenherde sollen nicht unerwähnt bleiben.

 

Zusammengefasst steht dem nach Strich und Faden gefühlt überkaufen Goldmarkt eine aus dem Fugen geratene, gefühlt verrückt gewordene, Geo- als auch Geldpolitik gegenüber. Ich bin kein Freund politischer Börsen und fühle mich in diesem Umfeld mit einer Cashquote von 10 – 20 Prozent wohl. Tendenziell möchte ich – vorausgesetzt es ergeben sich Opportunitäten – diese eher in Silber- als in Goldminen investieren, da ich im Silbermarkt doch ein gewisses Aufholpotenzial sehe.

Kurzes Update meiner Portfolios

Seit ein paar Tagen zeigen sich die Märkte nun wieder euphorisch. Teilweise schon fast unglaubwürdig melden sich derzeit auch viele Rohstoffwerte mit starken Kursanstiegen zurück. Ein Umstand der auch meine Wikifolios beflügelt.

Im folgenden Chart sehen Sie die Entwicklung meiner drei Wikifolios seit deren Emission:

Investment Ideen / ValueScout Performance / Gold und Silber Majors

Als einziges Portfolio überzeugen konnte der „ValueScout Performance“. Das „aktive diversifizierte“ Wikifolio erreichte seit seiner Emission am 1.7.2014 eine Performance von über 20 %. Im gleichen Zeitraum erzielten der DAX 2 %, der Dow Jones 0,5 % und der Euro Stoxx 50 -0,5 %.

Mein Portfolio „Investment Ideen“ ging seit seiner Emission mehr oder weniger mit dem Markt. Persönlich enttäuscht mich die Entwicklung, denn die Auswahl der gehandelten Werte ließ mich eine klare Outperformance erwarten. Echt schade und gewiss verständlich, dass sich der Großteil der Käufer wieder verabschiedet hat. Sorry! Nichts desto trotz werde ich hier weiter großen Wert auf regionale Diversifikation über viele Branchen hinweg legen und versuchen eine Outperformance bei geringerer Volatilität zu erreichen.

Gold- und Silberminen waren die letzten Jahre ein eigenes Thema. Ein Thema, das für alle aktiven Investoren nur mehr schmerzverzerrte Gesichter übrig gelassen hat. Aber auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, ist dieser Sektor sowohl im historischen Vergleich als auch im Verhältnis zum aktuellen Edelmetallpreis so günstig bewertet wie selten zuvor. Kurz zusammengefasst macht die Entwicklung der letzten Tage Hoffnung: Das Tief im HUI bei 105 konnte gehalten werden und der Ausbruch letzten Freitag erfolgte mit großer Dynamik. Auch viele andere Rohstoffe konnten sich von ihren Jahrestiefs lösen, seien es nun Erdöl oder Kupfer.

Auch das Thema Inflation wird in den nächsten Monaten wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken. Alleine der Basiseffekt sorgt für anziehende Raten. Steigt nun der Ölpreis weiter, wird dies die Inflationsraten zusätzlich befeuern. Die Beschäftigungszahlen in den USA sind so gut wie schon viele Jahre nicht mehr. Viele Faktoren die mich vermuten lassen, dass in den kommenden Wochen der deflationäre Bias der letzten Monate durch eine auf die anziehende Inflation gerichteten Blickwinkel abgelöst wird. Sollten nun auch noch die Zinsen stabil bleiben, wird dies den Realzins wieder fallen lassen. So hätten wir zusätzlich zur positiven Saisonalität auch noch ein ideales ökonomischen Umfeld für weiter anziehende Edelmetallnotierungen.

Ok, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Dennoch stehen derzeit die Chancen gut, dass wir das Ende der Edelmetall- und Rohstoffbaisse gesehen haben. Es bedarf aber noch weitere Fakten, um diese tatsächlich als beendet zu erklären. Dennoch macht es auch heute noch Sinn, zumindest wieder kleinere Positionen im Bereich der Rohstoffwerte und im speziellen der Edelmetallproduzenten aufzubauen. Mein Wikifolio „Gold und Silber Majors“ enthält die in meinen Augen aussichtsreichen großkapitalisierten Edelmetallproduzenten.

CoT Report – Dunkle Wolken am Edelmetallhimmel, neue Tiefs realisitsch

Die CoT Daten für Gold und Silber sind derart schlecht, dass ich mich dazu entschieden habe, gehebelt auf einen kurzfristigen Kurseinbruch bei den Edelmetallen zu spekulieren. Dementsprechende Limits habe ich programmiert, sodass die Positionen bei Marktöffnung gekauft werden sollen.  Die Minenbestände habe ich teilweise per Stop Loss abgesichert.

Bei Gold gingen die Commercials mit 50 tsd zusätzlichen Kontrakten short (Index 54,72 nach 76,62 letzte Woche). Bei Silber steht der CoT Index gar bei 0, nachdem die Commercials ihre Shortpositionen auf -62.485 Kontrakte erhöht haben.

Es ist somit zu rechnen, dass wir bei den Edelmetallen in den nächsten Wochen zumindest einen Test der alten Tiefs sehen. Vielleicht erwarten uns sogar neue Tiefs.

Reduzierung des Brasilienengagement

Ich habe mich heute von meinem Brasilien ETF mit knapp 20 % Verlust getrennt. Mit Vale (Gewichtung: 4%) bleibe ich in dieser Region weiter investiert. Auch wenn der Markt eine beträchtliche Unterbewertung aufweist, so lasten doch die Dollarstärke (erhebliche USD-Schulden der Unternehmen) und die sozialistische Rouseff-Politik schwer auf dem BOVESPA. Es ist anzunehmen, dass dieser Markt derzeit zu einer Spielwiese der Leerverkäufer verkommen ist. Wie lange sich diese hier noch austoben werden, bleibt ein nicht kalkulierbarer Risikofaktor, sodass ich hier das weitere Risiko reduzieren möchte. Sollte sich die Stimmung drehen, wird diese Portfolio mit dem Engagement in Vale davon profitieren können.

Yellen, der Dollar und warum sie von dessen Stärke die Nase voll hat

Auch wenn man heute in der „normalen“ Presse überall lesen kann, dass FED Chefin Yellen gestern den Weg in Richtung Zinserhöhung geebnet hat, so würde ich den Ausfluss der gestrigen FED Sitzung eher in eine andere Richtung interpretieren.

Auch wenn ich die Wortklauberei rund um die Formulierungen der FED Vorsitzenden etwas kurios finde, so möchte ich hier doch dieses semantische Spiel mitspielen. Was ist passiert? Ja das Wort „geduldig“ wurde gestrichen. Ein Schritt mit dem die Marktteilnehmer gerechnet haben. Es wurde jedoch nicht ersatzlos gestrichen, was viele als ein Zeichen für einen in kürze folgenden Zinsschritt interpretiert hätten. Aus „geduldig“ wurde nun „flexibel“ und das schiebt den Zinsschritt auf der Zeitachse der Beobachter nun einmal ein wenig weiter nach hinten. Ja, Yellen hat mit ihrer „milderen“ Formulierung viele überrascht. Das „Warum?“ sollte uns hier aber nicht wirklich überraschen.

Viele US-Frühindikatoren haben die letzten Wochen negativ überrascht. Das erwartete Wirtschaftswachstum für die USA im 1. Quartal liegt nun bei nur mehr 0,3 %. Gleichzeitig ist das Inflationsziel der FED von 2 % in weite Ferne gerückt. Eine „brummende“ Wirtschaft sieht in den Augen der Vorsitzenden anders aus.

Die FED-Chefin ist eine ausgewiesene Arbeitsmarktexpertin. Dieser Indikator ist derzeit noch das einzige was in den USA positiv ist. Aber auch hier zeigte die letzte Veröffentlichung der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung keine Besserung mehr. Yellen ist ziemlich sicher klar, dass ein starker Dollar Arbeitsplätze exportiert.

Das echte Statement der gestrigen Sitzung wird also schnell klar: Es reicht ihr mit dem starken Dollar, genug ist genug. Alles andere wäre aus ihrer Sicht ja auch ziemlich verrückt. Warum sollte Sie in Zeiten von niedrigster Inflation und schwächelnder Wirtschaft einen frühen Zinsschritt riskieren, den Dollar somit weiter stärken und das zarte Pflänzchen Wirtschaftswachstum noch mehr gefährden? Das kann sie nicht wollen und das wird sie auch zu verhindern wissen.

Wenn ich mir die Faktenlage ansehe, dann würde es mich nicht überraschen, wenn 2015 gar kein Zinsschritt mehr kommen würde. Vielleicht wird es einen minikleinen geben, um das Gesicht nicht komplett zu verlieren, aber mehr sollte es nicht werden.

Die gestrige Marktreaktion unterstreicht meine Annahme. Der USD-Index fiel wie ein Stein, ebenso die Renditen der US-Anleihen, Rohstoffe und Gold zogen an. Ebenso zeigten US-Aktien Stärke.

Rechnen Sie also in den nächsten Wochen mit einem steigenden Euro, steigenden Rohstoffpreisen und fallenden US-Renditen. Rechnen Sie auch damit, dass US-Aktien in den kommenden Wochen eine bessere Performance zeigen werden als der DAX, denn das mittelfristige Ziel von Yellen wird eine höhere Inflationsrate sein. Alles andere würde in dem beschrieben Gemenge doch mehr als überraschen.

Besonders Gold in USD abgerechnet und Minenwerte sollte aus der Mischung steigender Inflation und fallender Rendite profitieren können. Kein anderer Wert reagiert so sensibel auf eine sinkende Realverzinsung.

Viele Indizes notieren derzeit an wichtigen Widerständen

MSCI World, NYSE, FTSE, CAC40, Nasdaq Composite, MDAX, IBEX, FTSE-MIB, Hang-Seng-Index – viele Indizes notieren derzeit an wichtigen Widerständen. Diese sollten zumindest das Potenzial haben den Aufwärtstrend der letzten Wochen temporäre auszubremsen. Weiter ist auffallend, dass die Marktbreite die letzten Tage abgenommen hat. Diese beiden Punkte habe ich heute zum Anlass genommen bei Kursen um 2105 Punkten im S&P 500 meinen Turbo Call mit etwas über 60 % Gewinn komplett zu verkauft.

Dennoch möchte ich festhalten, dass der Aufwärtstrend im S&P500 völlig intakt ist. Ein gehebelter Wiedereinstieg bei wieder zunehmender Marktbreite und/oder der Herausnahme einzelner Widerstände der oben genannten Indizes ist derzeit eine denkbare Alternative. Ein vorschneller Verkauf einzelner Aktienpositionen ist derzeit ebenfalls nicht angedachte, dann meine favorisierte Erwartung derzeit zwar eine Konsolidierung/Korrektur im März ist, dennoch erachte ich wieder anziehende Notierungen im 2. Quartal als die wahrscheinlichste aller Alternativen. Darüber hinaus hält sich mein Optimismus derzeit (noch) in Grenzen.

Brainstorming – T-Note / Bund / USD / China / Russland / Salzgitter

(T-Note) Gestern stiegen die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen auf 2,08 Prozent. Damit konnten sie – erstmals seit längerer Zeit – ein höheres Tief ausbilden. Der Verkaufswille der Anleger im Rentenmarkt scheint größer und überzeugter zu werden. Ich gehe – zumindest kurzfristig – weiter von steigenden US-Renditen aus.

(Bund-Future) Ich rechne damit, dass im Windschatten der US-Renditen auch in Europa die Renditen – wenn auch weniger stark ausgeprägt – anziehen werden.

(EUR/USD) Wenn ich mir die CoT Daten (Kleinspekulanten massiv pro Dollar) und den massiven Widerstand im USD Index ansehe, dann ist eine Doppeltief im EUR/USD die wahrscheinlichste Alternative. Ich erhöhe daher die EUR/USD long Position, beobachte die Position jedoch genau.

(China) Zinssenkung in China sollte dem chinesischen Markt weitere Zugewinne bescheren. Ausbruch aus einer Flaggenformation scheint derzeit gelungen zu sein. Weiteres Kurspotenzial > 10 % vorhanden.

(Russland) ETF mit plus 54 % in wenigen Monaten. Im Windschatten der Erholung in Russland weisen aktuell auch die österreichischen Werte im Wikifolio (OMV, Mayr Melnhof, Polytec) eine ansprechende Performance auf. Seit Jahreswechsel konnten alle drei Werte um mehr als 10 % zulegen.

(Salzgitter) Auch wenn die Zahlen nicht überzeugten und der Turnaround langsamer voranschreitet, als ich gedachte habe, halte ich dennoch den Ausverkauf letzte Woche für übertrieben. Die Bilanz ist gesund, die Liquidität im Unternehmen hoch. Salzgitter notiert auf völlig ausgebombtem Niveau, sollte der Turnaround tatsächlich gelingen, sind wesentlich höhere Kurse zu erwarten.

Alle beschrieben Werte sind Teil des ET – ValueScout Performance.

TheValueScout Brainstorming

Renten: Die Charttechnik lässt beim T-Note Future einen weiteren Anstieg der Renditen in den Bereich 2,3 -2,4 % erwarten. Da die Korrelation zwischen T-Note und Bund-Future sehr hoch ist, sollten auch in Deutschland die Renditen weiter anziehen.

Aktien: Nach einer positiven Verfallswoche, so wie wir sie letzte Woche gesehen haben, sind einsetzende Gewinnmitnahmen in den nächsten Tagen die wahrscheinlichste Variante. Da derzeit aber immer mehr institutionelle Anleger, gemessen am Smart Money Flow Index, Geld in den Markt fließen lassen, rechen ich bei Kursrücksetzern mit weiteren „Buy the Dip“ – Käufern, sodass ich kurzfristig keine starken Rücksetzer erwarte. Solange der S&P-500 über 2040 Punkten notiert, bleibe ich bei meiner bullischen Ausrichtung im Wikifolio.

Edelmetalle: Gold und Silber kämpfen derzeit mit dem anziehenden Realzins. Wichtig wäre, dass wichtige Marken (Gold USD 1180 und EUR 1000) halten. Antizyklisch bleibt der Sektor interessant, denn wenn jeder über Deflation redet, sollte man – bei den weltweiten Gelddrucker-Orgien – die Inflation als mögliche Variante nicht ganz vergessen.

Erdöl: Der Ölpreis arbeitet weiter an seiner Bodenbildung. Hier werde ich aber das Überwinden wichtiger Widerstände (WTI 54 USD, BRENT 63 USD) abwarten, um prozyklisch den Anteil der Ölförderer im Wikifolio zu erhöhen.

QE – vom Irrtum der fallenden Zinsen

Gestern konnten wir beobachten, wie die US Renditen weiter anzogen. Einige Widerstände konnten dabei gebrochen werden, sodass wir in den nächsten Wochen weiter anziehende US-Renditen erwarten sollten. Auch der Bund-Future verlor gestern stark.

Generell wird gerne behauptet, dass QE die Zinsen fallen lässt. Folgender Chart der Wellenreiter entlarvt diese Annahme als falsch.

In den ersten Wochen nach Umsetzung von QE durch die FED konnte man immer anziehende Renditen beobachten. Auch wenn die Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Entwicklungen gibt, so sollte man diese Variante solange als das wahrscheinlichere Szenario erachten, bis ihr Gegenteil eingetreten ist.

Als weiteres Mosaiksteinchen sind die Renditen der 10-jährigen japanischen Anleihen zu erwähnen. Diese haben sich – trotz Abenomics – die letzten Wochen verdoppelt.

Aufgrund meiner Annahme der zumindest kurzfristig weiter anziehenden Renditen in den USA und Europa habe ich Hebelprodukte in mein Wikifolio „ET ValueScout Performance“ aufgenommen, um von dieser Entwicklung zu profitieren. Der Bund-Future Short notiert derzeit mit 15 %, der T-Note Short mit 53 % im Plus.