Die mUsik Spielt derzeit WoAnders

Die Korrektur am Goldmarkt läuft nun seit sieben Monaten. Seit dem Hoch im August sind viele Werte teilweise um 30 Prozent und mehr zurück gekommen. Die Bewegung hat jedoch eher den Charakter einer Korrektur. Das „Heißlaufen“ der vorangegangenen Monaten mit seinem großen Buffet-investiert-in-Barrick Finale scheint hier seinen Tribut gefordert zu haben, denn weder Mikro- noch Makroökonomisch haben sich große Veränderungen ergeben. Kurz gesagt, die Minen sind profitabel wie selten zuvor und der monetäre Tsunami der Notenbanken und Regierungen hält ungebremst an.

Natürlich gab es auch gute Gründe, welche die Korrektur erklärbar machten. Die US-Renditen zogen an, mit Ihnen der Dollar. Beides wirkt sich tendenziell negativ auf die Edelmetallnotierungen aus. An dieser Front scheint nun jedoch auch einmal ein wenig Ruhe eingekehrt zu sein. Ebenfalls zeigt sich die Spekulation am Terminmarkt als rückläufig und positiv, genauso wie die Charttechnik sich konstruktiv präsentiert. Saisonal ist der Mai ein guter Monat für den Rohstoff Gold, jedoch verlauft der Sommer öfter holprig als rund. Inflation bleibt weiter das Gesprächsthema an den Börsen, ein Fakt der Gold, Silber und die Minen eher stützen sollte.

Ein paar Anpassungen habe ich in der Portfoliostruktur vorgenommen. Endeavour Mining war einfach nach der Teranga-Übernahme in meinen Augen zu günstig bewertet. Prinzipiell möchte ich die Investitionsquote im Wikifolio hoch halten, da ich mittel- bis langfristig von höheren Notierungen ausgehen. Dennoch denke ich, dass hierfür noch etwas Geduld erforderlich sein wird. Derzeit spielt einfach wo anderes die Musik. Mich freut es, denn dort wo es leise ist, findet man oft die günstigsten Bewertungen.

Gold und Silber crashen …

Alle wichtigen Unterstützungen der letzten Wochen wurden gebrochen. Gold notiert unter seinem Allzeithoch aus 2011, Silber konnte die 26 USD nicht halten und ist mittlerweile auf gut 22 USD durchgerutscht. Auch die Minen haben ihre Unterstützung verloren. Somit hat sich das kurzfristige Bild massiv eingetrübt.

Der Rückgang verläuft sehr schnell und scharf. Dies ist für den Edelmetallmarkt nichts ungewöhnliches. Viele technische Indikatoren zeigen auch schon eine gewissen Überverkauftheit an. Ich habe mich daher entschlossen meine weitere Vorgehensweise an der Qualität der Gegenbewegung zu orientieren. Prinzipiell möchte ich derzeit aber auf höhere Cashquoten verzichten und sehe in dem gegenwärtigen Rückgang eine gute Einstiegsgelegenheit für langfristig orientierte Investoren.

Konsolidierung läuft …

Der Goldpreis konsolidiert weiter. Solange Gold auf Wochenbasis das frühere Allzeithoch von 1.923 Dollar hält, sollte es anschließend seinen Aufwärtstrend fortsetzen können. Die Netto-Spekulation stieg in der Vorwoche von 221.000 auf 231.000 Netto-Long-Kontrakte. Die Spekulation ließe eine Fortsetzung des Goldpreisanstiegs zu. Der XAU-Goldminenindex konsolidiert oberhalb seiner 50-Tage-Linie. Es sieht nach einer bullishen Fortsetzungsformation aus. Ähnliches gilt für Silber. Es scheint sich oberhalb die 26-Dollar-Marke etablieren zu können und sollte seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Die Spekulation in Silber stieg in der vergangenen Woche etwas an, bliebt aber auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Mit WUMMS NACH UNTEN

Gestern ging es mit einem Wumms nach unten, der wohl noch in der kleinsten Mine im hinterste Winkel der Welt zu hören war. Gold mit dem größten Tagesverlust seit 2013, bei Silber muss man noch weiter bis zum Lehman-Crash zurück gehen. Jetzt wurde viel Glas zerbrochen und viele Neueinsteiger werden sich mal die Wunden lecken. Es wäre daher schon eine große Überraschung, wenn der gestrige Tag nicht zumindest eine etwas andauernde, von volatilen Phasen geprägte Zeit einleiten würde. Wir sehen jetzt – passend zum Sommer – dass bereinigende Gewitter, dass zwar zu erwarten gewesen ist, jedoch dessen Heftigkeit doch überrascht. Der Goldmarkt zeigt einfach mal wieder seine hässliche Fratze, nachdem er nach einem explosionsartigen Anstieg viele Geld in den Markt lockte.

Lassen Sie sich jedoch nicht in die Irre führen. Putins Ankündigung einer Impfung hätte diesen Preissturz ausgelöst. Das ist so unwahrscheinlich, wie das der Bullenmarkt gestern geendet hat. An den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert, die geld- und fiskalpolitischen Verbrechen wurden bereits vor vielen Jahren begangen. Auch wenn Corona morgen verschwinden würde, der Geist ist aus der Flasche, es wird weiter Geld regnen und das nicht knapp, denn der Rubikon wurde schon vor vielen Jahren überschritten. Lassen sie sich bitte nichts anderes Einreden. Zusätzlich soll erwähnt werden, dass die Bilanzen der großen Produzenten so stark sind wie schon Jahrzehnte nicht mehr. Scharfe Korrekturen sollten weiter zum Aufbau von Positionen genutzt werden.

Gold in Euro nahe Allzeithoch

Das Allzeithoch des Goldpreises in Euro befindet sich bei 1.385 Euro. Am Freitag erreichte Gold in Euro die Marke von 1.352 Euro. Gold in Euro befindet sich kurz vor dem Allzeithoch und damit vor einer wichtigen Widerstandsmarke. Die Netto-Spekulation in Gold nähert sich dem Allzeithoch aus dem Jahr 2016. Die Bewegung vom 7. August, als die 1500 USD mit Schwung übersprungen wurde, wirkt wie eine Erschöpfungsbewegung. Zudem erreichte der Goldminenindex XAU seinen 8 Jahres-GD. All diese Faktoren sollten den weiteren Goldpreisanstieg limitieren. Ein Rücksetzer im Goldpreis mit einem deutlichen Rückgang der Spekulation würde dem Goldpreis Luft zum Durchschnaufen verschaffen.

Der Hauptgrund für den Anstieg des Goldpreises liegt in der Bewegung des Realzinses in den USA. Dieser sackt im August unter die Null-Linie und folgt damit dem deutschen Realzins, der schon lange negativ ist. Je niedriger die Zinsen, umso besser für Gold. Je höher die Inflationsrate, umso besser für Gold. Beispielsweise würde ein Zinssatz 10jähriger US-Anleihen von 1,5 Prozent und eine US-Inflationsrate von 2,0 Prozent den Realzins auf minus 0,5 Prozent fallen lassen. Sollten die Zinsen allerdings jetzt zunächst steigen, würde der Goldpreis voraussichtlich korrigieren. Ich vermute, dass die Renditen zunächst nicht weiter fallen. Die Inflation sollte zumindest in den kommenden beiden Monaten nicht steigen, sodass sich insgesamt ein Konsolidierungsbild für den Goldpreis ergibt, gestützt durch die oben erwähnten Faktoren.

Positive Faktoren sind, dass die starke saisonale Phase des Goldpreises läuft noch bis in den September hinein läuft und das sich sowohl Minen als auch Goldpreis charttechnisch im Aufwärtstrend befinden. Auch die rückläufige Spekulation im Silber möchte ich als Positivfaktor anführen. Zudem sollten auch die zunehmenden politischen Spannungen das Edelmetall weiter stützen.

Zusammenfassend ist der Ausblick für den Goldpreis kurzfristig sehr stimmungsgetrieben und mittelfristig konsolidierungsbedürftig. Langfristig folge ich in der Argumentation jedoch den von Ray Dalio beschriebenen Paradigmenwechsel und möchte unterstreichen: Ein Umfeld mit negativen Zinsen ist nicht normal, die Helikoptergelddiskussion ist nicht normal und daran können auch die krudesten neunen Theorien, wie MMR, nichts ändern.

Dennoch sind die Warnrufe des Terminmarktes ernst zu nehmen. Ich werde daher beginnen manche Positionen zu verkleinern, um ein wenig Cash aufzubauen. Die Cashquote soll jedoch aus Rücksicht auf das zuvor geschriebene nicht über 20 % steigen.

Gold und Minen an wichtigen Widerständen

Aktuell notiert die Jahresperformance bei einem Plus von 110 %. Wenn man bedenkt, dass dieser Sektor zum Jahreswechsel bei allen Analysten auf verkaufen gestanden ist und der Abgesang auf die Branche täglich lauter gesungen wurde, ist das schon eine stolze Wertsteigerung. „Kaufe wenn die Kanonen donnern!“ hat sich hier ausgezahlt.

In den letzten Wochen hört man wieder öfter die „Geigen spielen“. Aus Sicht des Sentiments ist daher Vorsicht angebracht. Auch preislich muss festgehalten werden, dass sowohl Gold als auch Goldminen (XAU 112) an wichtigen Widerständen notieren. Ganz zu schweigen vom Terminmarkt: Die Netto-Short-Positionierung der Commercials liegt mittlerweile im gesamten Sektor auf einem sehr hohen Niveau. Bei Silber steigt die dieswöchige Netto-Short-Positionierung der Commercials auf ein weiteres Allzeitrekordhoch und auch bei Kupfer ist die Zeit der Netto-Long-Positionierung der Commercials vorüber.

Kurzfristig darf uns daher eine Verschnaufpause nicht überraschen und solange der Widerstandsbereich im Gold (Jahreshoch 2014 und Abwärtstrend) hält, bleibt die Cashquote erhöht. Aktuell liegt diese bei 26,5 %.

Ich werde weiter an besonders schwachen Tagen Positionen ausbauen und bei besonderer Stärke reduzieren. Für „All in“ ist das Chancen-Risiko-Verhältnis nicht gut genug. Hier warte ich vor allem auf das prozyklische Kaufsignal (Überwinden der Widerstände) oder auf eine stärkere Bereinigung des Terminmarktes.

 

 

Das Brexit Spiel

Die Märkte spielen Brexit und versuchen derzeit zumindest mögliche Folgen einzupreisen. Die Risk-Off Indikatoren (Anleihen, Yen und Gold) zeigen Stärke. 10 jährige deutsche Anleihen rentieren im negativen Bereich, der Dollar fällt zum Yen um fast 2 % über Nacht und Gold knackt die 1300 Dollar Marke. 

Die Edelmetallproduzenten profitieren ebenfalls von dieser Entwicklung, „Gold uns Silber Majors“ konnte auch ein neues Hoch steigen, obwohl die Cashquote etwas über 1/3 des Depotvolumens beträgt.  

Ich möchte nun kurz umreißen, warum ich derzeit weiter an dieser erhöhten Cashquote festhalte. Das Brexit Spiel ist ein Spiel, dessen Ausgang noch keiner kennt. Ok, sollte es wirklich dazu kommen, dann ist Risk-Off weiter angesagt und Gold sollte weiter steigen, wovon auch die Minen profitieren sollten. Prozyklische Käufe würden sich dann anbieten. Kommt es jedoch nicht dazu, dann würde ein Großteil dieser Angst zurückgehandelt werden. Es ist anzunehmen, dass es auch bei Gold und Silber dann zu Rücksetzern kommen wird.  

Egal also wie die Abstimmung ausgeht, was wir zu erwarten haben ist Volatilität. Diese Volatilität möchte ich nicht voll mitmachen, da ich doch auch erhebliche, kurzfristige Abwärtsrisken sehe. Wenn die Abstimmung vorbei ist und uns der Markt die weiter Richtung klarer erkennen lässt, ist noch immer genug Zeit um sich dementsprechend zu positionieren. Ja, diese Vorgehensweise kann Rendite kosten, aber dafür reduziert sie auch die Schwankungsbreite im Wikifolio. 

Der CoT-Index von Gold notiert bei 17, der von Silber bei 23 Punkten. Auch wenn wir uns hier in den letzten Wochen von den Extremwerten verabschiedet haben, mahnt der Terminmarkt weiter zur Vorsicht. Dennoch habe ich in den vorigen drei Wochen die Aktienquote von 50 auf knapp 65 % erhöht.

 

Gold und Silber Majors im Chartvergleich

Heute stieg mein Wikifolio „Gold und Silber Majors“ auf ein neues Jahreshoch. Die Performance YTD liegt bei über 68 %.

Da in diesem Wikifolio nur in großkapitalisierte Edelmetallproduzenten investiert wird, bietet sich der direkte Vergleich mit dem Arca Gold Bugs Index an. Seit Emission konnte sich das Wikifolio um über 7 % besser entwickeln.

Auch gegenüber dem DAX konnte in den letzten 2,5 Jahren ein ordentlicher Mehrertrag erwirtschaftet werden.

Und auch den Konkurrenzvergleich brauch „Gold und Silber Majors“ nicht scheuen. Outperformance von 15 % gegenüber dem wohl am höchsten dotierten Gold und Silberminen Wikifolio seit dessen Emission.

Arbeitsmarkt, Dollar, Goldrausch und viele offene Fragen

Die positive Reaktion des Goldpreises auf die Arbeitsmarktdaten erfolgt größtenteils auf US-Dollar-Ebene. In Euro bewegte sich Gold kaum. Dies zeigt, dass Gold nur über eine geringe intrinsische Stärke verfügt. Die Preisentwicklung vom Freitag ist daher als stark dollarabhängig zu bezeichnen. Die Minen zeigten sich allerdings von ihrer besten Seite.

Die CoT Daten vom Freitag waren keine große Offenbarung. Der Gold Index stieg auf 28 Punkte, Silber auf 17. Beide Werte sind nach wie vor als bärisch zu bezeichnen. Die Spekulation ist nach wie vor als sehr hoch zu bezeichnen.

Positiv ist jedoch, dass wir uns im besten Umfeld für Gold bewegen. Fallende Renditen treffen auf steigende Inflationsraten. Der Realzins fällt. Ein solches Umfeld war am Freitag insbesondere auf der Renditeseite gegeben.

Im Laufe der letzten Woche habe ich meine Cashquote wieder um etwa 10 % reduziert. Sie ist mit 39 % aber weiter als erhöht zu bezeichnen. Das Wikifolio notiert knapp unter seinem Jahreshoch.

Für ein All In, ist es nach wie vor zu früh. Der Anstieg des Goldpreises am Freitag war wie beschrieben währungsgetrieben und die Spekulation am Terminmarkt ist weiter sehr hoch. Sollte der Goldpreis nun ein niedriges Hoch ausbilden, kann ein Fall unter USD 1200 weiter nicht ausgeschlossen werden. Positiv wäre nun ein schneller Anstieg des Preises auf ein neues Jahreshoch, welcher größtenteils durch physische Käufe getrieben ist.

Ich muss aber festhalten, dass ich mittelfristig steigende Kurse erwarte. Spätestens in der saisonal, positiven Zeit im August/September sollte dem Goldpreis der Ausbruch gelingen. Bis es jedoch soweit ist, werde ich die Strategie der letzten Wochen fortsetzten und mit erhöhter Cashquote abwarten und auf kleinere Trades setzten. Sollten wir jedoch eine vernünftige Bereinigung seitens des Terminmarktes oder ein zügiger Ausbruch auf ein neues Jahreshoch sehen, dann steht diese Vorgehensweise zur Disposition.

 

 

„Sei ängstlich, wenn die anderen gierig sind!“

Die Terminmarktdaten für Gold präsentieren sich mittlerweile als extrem überkauft und notieren im historischen Extrembereich. Während die Großspekulanten weiter massiv long gehen, verkaufen die Commercials auf Termin als gäbe es kein Morgen. Alleine in der letzten Woche erhöhten sich die Shortpositionen der Commercials um über 54000 Kontrakte. Der Terminmarkt schreit mittlerweile so laut VERKAUFEN, dass dies sogar Taube nicht mehr überhören können.

Als viele Minenwerte Anfang letzter Woche schwäche zeigten, habe ich meine Cash-Position leicht (auf knapp 33 % reduziert). Aktuell notiert das Wikifolio nun 6 % höher. Ich nutzte diesen Kursanstieg nun zu kleinen Gewinnmitnahmen, um die Cashquote wieder auf 41,5 % zu erhöhen.

„Werde gierig, wenn die anderen ängstlich sind und werde ängstlich, wenn die anderen gierig sind!“. Dieses Motto hat die letzten Jahre geholfen mit diesem Wikifolio besser als der HUI abzuschneiden. Nun ist es Zeit ängstlich zu werden, denn der Terminmarkt zeigt uns derzeit die Gier der „Zuspätgekommenen“. Kurzfristig spricht daher derzeit vieles für eine stärkere Korrektur im sich neu etablierten Aufwärtstrend.

Langfristig bleiben die Aussichten jedoch exzellent. Die großen Minen haben ihre Bilanzen konsolidiert und aus ihren Fehlern gelernt. Fremdkapital wird reduziert und mit Bedacht eingesetzt. Sie profitieren nun überdurchschnittlich vom sich erholenden Edelmetallpreis.