Die mUsik Spielt derzeit WoAnders

Die Korrektur am Goldmarkt läuft nun seit sieben Monaten. Seit dem Hoch im August sind viele Werte teilweise um 30 Prozent und mehr zurück gekommen. Die Bewegung hat jedoch eher den Charakter einer Korrektur. Das „Heißlaufen“ der vorangegangenen Monaten mit seinem großen Buffet-investiert-in-Barrick Finale scheint hier seinen Tribut gefordert zu haben, denn weder Mikro- noch Makroökonomisch haben sich große Veränderungen ergeben. Kurz gesagt, die Minen sind profitabel wie selten zuvor und der monetäre Tsunami der Notenbanken und Regierungen hält ungebremst an.

Natürlich gab es auch gute Gründe, welche die Korrektur erklärbar machten. Die US-Renditen zogen an, mit Ihnen der Dollar. Beides wirkt sich tendenziell negativ auf die Edelmetallnotierungen aus. An dieser Front scheint nun jedoch auch einmal ein wenig Ruhe eingekehrt zu sein. Ebenfalls zeigt sich die Spekulation am Terminmarkt als rückläufig und positiv, genauso wie die Charttechnik sich konstruktiv präsentiert. Saisonal ist der Mai ein guter Monat für den Rohstoff Gold, jedoch verlauft der Sommer öfter holprig als rund. Inflation bleibt weiter das Gesprächsthema an den Börsen, ein Fakt der Gold, Silber und die Minen eher stützen sollte.

Ein paar Anpassungen habe ich in der Portfoliostruktur vorgenommen. Endeavour Mining war einfach nach der Teranga-Übernahme in meinen Augen zu günstig bewertet. Prinzipiell möchte ich die Investitionsquote im Wikifolio hoch halten, da ich mittel- bis langfristig von höheren Notierungen ausgehen. Dennoch denke ich, dass hierfür noch etwas Geduld erforderlich sein wird. Derzeit spielt einfach wo anderes die Musik. Mich freut es, denn dort wo es leise ist, findet man oft die günstigsten Bewertungen.

Ich sehe weltweit keine nennenswerten Bestrebungen, …

Ich sehe weltweit keine nennenswerten Bestrebungen, den Wert des Geldes stabil zu halten, im Gegenteil. Daran ändert auch ein Impfstoff nichts. Allerdings gehört der Edelmetallsektor nicht zu den unmittelbaren Profiteuren eines Impfstoffes, daher wurden der komplette Sektor gestern ausverkauft. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Abverkauf noch ein paar Tage weitergeht. An eine nachhaltige Trendwende glaube ich jedoch nicht.

Ich sehe daher am aktuelle Niveau Kaufkurse und nehme keine Veränderung im Portfolio vor. Auf Jahressicht rangiert mein Wikifolio mit der Ausrichtung auf große Minenwerte annähernd 40 Prozent im Plus.

Jenes mit Fokus auf kleinere Minen und Explorer konnte sich noch besser schlagen.

Impfstoffhoffnung wirbelt die Märkte durcheinander

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell wieder zu Wort melde. Aber heute sehen wir einen wahrlich verrückten Montag. Gegen Mittag kündigten PFIZER und BioNTech an, dass sie – aufgrund guter Studienergebnisse – die Zulassung für ihren Covid-Impfstoff beantragen wollen.

Die Märkte reagierten darauf mehr als heftig. Der DAX stieg um gute fünft Prozent.

Einige Werte stiegen sogar um über zehn Prozent.

Gleichzeitig explodierten die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen um über 15 Prozent und notieren nun knapp unter 1 Prozent.

Während konjunktursensible Werte haussiere, kamen viele Lockdown/Corona Profiteure unter die Räder. So notiert Netflix zum Beispiel derzeit fast fünf Prozent im Minus, Drägerwerk gut zehn Prozent.

Ebenso heftig erwischte es Gold, Silber und den Bitcoin.

Viele Minenwerte traf es dabei noch härter. Alleine Barrick Gold notiert mit fast acht Prozent im Minus.

Ich muss sagen, mir kommen die Bewegungen schon sehr übertrieben vor. Ein Impfstoff ist eine erfreuliche Nachricht, aber bis zur Zulassung und der Massenproduktion ist es noch ein weiter Weg. Zudem wird sich auch an der Geld- und Fiskalpolitik nicht viel ändern, denn der Schaden in der Wirtschaft ist schon angerichtet und die vielen Billionen sind schon gedruckt und viele weitere werden noch gedruckt werden müssen. Ich möchte daher vorerst einen kühlen Kopf bewahren und abwarten bis sich der Staub gelegt hat, um weitere Entscheidungen zu treffen.

So schnell kann sich an der Börse alles ändern. Am Vormittag sah noch alles nach einem perfekten Szenario für Gold und Silber aus und ein paar Stunden später stehen wir vor einem der größten Tagesverluste überhaupt.

Gold: AMPEL SCHALTET AUF GRÜN

Letzte Woche konnte der Goldpreis seine 50-Tages Linie überwinden.

Gleichzeitig gelang dies auch dem Silberpreis.

Dem XAU-Goldminenindex gelang dazu auch noch der Ausbruch aus einer bullischen Flaggenformation.

Die Spekulation im Gold bleibt erhöht, jedoch ist sie noch nicht übertrieben. Bei Silber zeigt der Terminmarkt weiter keine Überhitzung.

Auch Kupfer konnte seine 50-Tages Linie als Sprungbrett nutzen und setzte seinen Aufwärtstrend fort.

Unterstützt wurden diese Bewegungen von einem fallenden Dollar. Die Inflationsraten der USA (+1,4%) und Deutschlands (-0,4%) liegt aktuell 1,8 Prozentpunkte auseinander. Dies treibt die Realzinsdifferenz D-USA in den Plusbereich und unterstützt damit einen weiter steigenden EUR/USD.

Alles in allem stehen die Zeichen derzeit gut, dass die Edelmetalle und mit ihnen deren Produzenten, die nun seit fast drei Monaten laufende Konsolidierung abgeschlossen haben.

In den kommenden Tagen ist es wichtig, dass die Ausbruchsmarken halten und die Spekulation nicht überhitzt. Ein Rückfall unter die 50-Tages Linie wäre dann in Kombination mit einem Blick auf die Terminmarktdaten zu bewerten. Vorerst stehen die Ampeln aber auf grün.

Konsolidierung über die Zeitebene

Gold und Silber notieren derzeit knapp unter ihrem 50-Tages Durchschnitt. Die Spekulation im Gold bleibt erhöht, sie ist jedoch niedriger als im Frühjahr. Bei Silber bleibt sie weiterhin niedrig. Die aktuellen Bewegungen wirken wie eine Konsolidierung. Im zweiten Quartal stand der Markt ordentlich unter Dampf. Dieser muss nun entweichen und es sieht so aus, als gelingt dies auf der Zeit- und nicht auf der Kursebene. Positiv wäre jetzt, wenn der 50-Tages Durchschnitt zurück erobert werden könnte. Fundamental ist weiterhin mit einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik zu rechnen, sodass das Umfeld für Edelmetalle mittel- bis langfristig positiv bleibt. Erwähnenswert ist auch der Kupferpreis. Dieser notiert in der Nähe seinen Jahreshochs. Dr. Copper war schon immer ein guter Inflationsindikator.

Auch nach den Kursanstiegen der letzten Monate bleiben viele Minenwerte günstig bewertet. Barrick zum Beispiel erwartet für nächstes Jahr einen Gewinnanstieg von fast 35 Prozent bei einem erwarteten KGV von 17. Die meisten Minen verdienen bei 1900 USD schon prächtig.

Gold und Silber crashen …

Alle wichtigen Unterstützungen der letzten Wochen wurden gebrochen. Gold notiert unter seinem Allzeithoch aus 2011, Silber konnte die 26 USD nicht halten und ist mittlerweile auf gut 22 USD durchgerutscht. Auch die Minen haben ihre Unterstützung verloren. Somit hat sich das kurzfristige Bild massiv eingetrübt.

Der Rückgang verläuft sehr schnell und scharf. Dies ist für den Edelmetallmarkt nichts ungewöhnliches. Viele technische Indikatoren zeigen auch schon eine gewissen Überverkauftheit an. Ich habe mich daher entschlossen meine weitere Vorgehensweise an der Qualität der Gegenbewegung zu orientieren. Prinzipiell möchte ich derzeit aber auf höhere Cashquoten verzichten und sehe in dem gegenwärtigen Rückgang eine gute Einstiegsgelegenheit für langfristig orientierte Investoren.

Konsolidierung läuft …

Der Goldpreis konsolidiert weiter. Solange Gold auf Wochenbasis das frühere Allzeithoch von 1.923 Dollar hält, sollte es anschließend seinen Aufwärtstrend fortsetzen können. Die Netto-Spekulation stieg in der Vorwoche von 221.000 auf 231.000 Netto-Long-Kontrakte. Die Spekulation ließe eine Fortsetzung des Goldpreisanstiegs zu. Der XAU-Goldminenindex konsolidiert oberhalb seiner 50-Tage-Linie. Es sieht nach einer bullishen Fortsetzungsformation aus. Ähnliches gilt für Silber. Es scheint sich oberhalb die 26-Dollar-Marke etablieren zu können und sollte seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Die Spekulation in Silber stieg in der vergangenen Woche etwas an, bliebt aber auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Berkshire steigt bei Barrick ein

Die Spekulation im Gold fiel letzte Woche von 238.000 auf 224.000 Netto-Long-Kontrakte. Die von Silber fiel sogar noch stärker. Somit steht die Spekulation einem weiteren Anstieg nicht im Weg. Silber konnte in den letzten Tagen die 26 USD Marke wieder überschreiten und präsentiert sich weiterhin stark. Auch der Goldpreis hält sich derzeit über seinem 2011er hoch. Solang dieser hält, kann von einer Konsolidierung ausgegangen werden.

Berkshire erwarb 20,9 Millionen Barrick-Aktien, oder umgerechnet rund 1,2 Prozent an dem Unternehmen. Ich vermute, dass durch dieses Engagement von Warren Buffet die Minenbranche noch mehr Aufmerksamkeit erfahren wird.

Mit WUMMS NACH UNTEN

Gestern ging es mit einem Wumms nach unten, der wohl noch in der kleinsten Mine im hinterste Winkel der Welt zu hören war. Gold mit dem größten Tagesverlust seit 2013, bei Silber muss man noch weiter bis zum Lehman-Crash zurück gehen. Jetzt wurde viel Glas zerbrochen und viele Neueinsteiger werden sich mal die Wunden lecken. Es wäre daher schon eine große Überraschung, wenn der gestrige Tag nicht zumindest eine etwas andauernde, von volatilen Phasen geprägte Zeit einleiten würde. Wir sehen jetzt – passend zum Sommer – dass bereinigende Gewitter, dass zwar zu erwarten gewesen ist, jedoch dessen Heftigkeit doch überrascht. Der Goldmarkt zeigt einfach mal wieder seine hässliche Fratze, nachdem er nach einem explosionsartigen Anstieg viele Geld in den Markt lockte.

Lassen Sie sich jedoch nicht in die Irre führen. Putins Ankündigung einer Impfung hätte diesen Preissturz ausgelöst. Das ist so unwahrscheinlich, wie das der Bullenmarkt gestern geendet hat. An den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert, die geld- und fiskalpolitischen Verbrechen wurden bereits vor vielen Jahren begangen. Auch wenn Corona morgen verschwinden würde, der Geist ist aus der Flasche, es wird weiter Geld regnen und das nicht knapp, denn der Rubikon wurde schon vor vielen Jahren überschritten. Lassen sie sich bitte nichts anderes Einreden. Zusätzlich soll erwähnt werden, dass die Bilanzen der großen Produzenten so stark sind wie schon Jahrzehnte nicht mehr. Scharfe Korrekturen sollten weiter zum Aufbau von Positionen genutzt werden.

Beginnender ABVerkauf

Nachdem Gold letzte Woche über die 2000 Dollar Marke gesprungen und im Hoch über 2080 USD gelaufen ist, sehen wir nun seit ein paar Tagen einen scharfen Abverkauf. Schnell finden viele Analysten im wieder erstarkten Dollar den Schuldigen. Fakt ist jedoch, dass der Markt einfach sehr heiß gelaufen ist nun und eine Phase der Abkühlung, neudeutsch Konsolidierung, eingeleitet wurde. Idealerweise sollte diese das alte Hoch bei 1924 USD nicht mehr unterbieten. Minenwerte haben ein sehr volatiles Profil, sodass solche Phase oft mir sehr starken Preisrückgängen einher gehen können. 

Da der Terminmarkt aber noch keine Extreme anzeigt, sowohl Barrick als auch Newmont gute Zahlen präsentiert haben und im allgemeinen sich kurzfristig weder Geld- noch Fiskalpolitik ändern werden bleibe ich mittel- bis langfristig positiv eingestellt.