Konsolidierung über die Zeitebene

Gold und Silber notieren derzeit knapp unter ihrem 50-Tages Durchschnitt. Die Spekulation im Gold bleibt erhöht, sie ist jedoch niedriger als im Frühjahr. Bei Silber bleibt sie weiterhin niedrig. Die aktuellen Bewegungen wirken wie eine Konsolidierung. Im zweiten Quartal stand der Markt ordentlich unter Dampf. Dieser muss nun entweichen und es sieht so aus, als gelingt dies auf der Zeit- und nicht auf der Kursebene. Positiv wäre jetzt, wenn der 50-Tages Durchschnitt zurück erobert werden könnte. Fundamental ist weiterhin mit einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik zu rechnen, sodass das Umfeld für Edelmetalle mittel- bis langfristig positiv bleibt. Erwähnenswert ist auch der Kupferpreis. Dieser notiert in der Nähe seinen Jahreshochs. Dr. Copper war schon immer ein guter Inflationsindikator.

Auch nach den Kursanstiegen der letzten Monate bleiben viele Minenwerte günstig bewertet. Barrick zum Beispiel erwartet für nächstes Jahr einen Gewinnanstieg von fast 35 Prozent bei einem erwarteten KGV von 17. Die meisten Minen verdienen bei 1900 USD schon prächtig.

Atempause?

Die Zeit zwischen Mitte November und Thanksgiving nutzt der Markt oft zum Durchatmen, bevor dieser in die Jahresendrallye übergehen. Seit Anfang November flacht sich das Momentum auch ein wenig ab, was kurzfristig für eine Konsolidierung sprechen würde. Dieses Szenario hat mich letzte Woche auch dazu bewogen, eine kleine Absicherungsposition in mein Wikifolio aufzunehmen.

Andererseits bleibt die Angst im Markt (Put-Call-Ratio 1,05), an der „Wall of Worry“ könnten die Kurse noch ein ganz schönes Stück weiterklettern. Ich beobachte daher die Entwicklung sehr genau, um schnell reagieren zu können, falls sich mein favorisiertes Muster nicht durchsetzten würde. Ein erstes Signal für das Einsetzen einer Konsolidierung wäre der Abverkauf der positiven US-Futures.