Japan, Indien, Brasilien und Öl – längerfristige Positionierungen für 2015

Ich erwarte für das Jahr 2015 eine Fortsetzung der Abwärtungsrally des Nikkei. Da diese Annahme einen weitere Yenschwäche impliziert, habe ich mich für den Kauf eines Hebelprodukts entschieden und die erwartete Währungsschwäche über den Hebel zu kompensieren. Sollte sich der Start ins Jahr 2015 als holprig erweisen, werde ich diese Position gegebenenfalls weiter aufstocken.

Indien sollte auch 2015 seinen positiven Trend fortsetzten können. Indien gehört als Energieimporteur zu den Gewinnern des Ölpreisverfalls. Dies sollte sich auch im kommmenden Jahr weiter positiv auf den Sensex auswirken. Auch die tendenziell höhere Inflation der Rupie sollte indische Aktien weiter stützen. Ich habe daher die Position geringfügig aufgestockt.

Brasilien als Rohstoffexporteur leidet derzeit massiv unter den fallenden Rohstoffpreisen. Vor allem der Ölpreiscrash setzte dem Bovespa zu. Persönlich erachte ich den Ölpreisverfall als weit fortgeschrittene Bewegung, sodass ich spätestens im frühen ersten Quartal 2015 einen Tiefpunkt mit anschließender längerfristiger Bodenbildungsphase erwarte. Tendenziell sollte ab dem 2. Quartal der Erdölpreis Erholungstendenzen zeigen. Auch wenn ich keine Preisexplosion erwarte, sollte das kommende Jahr dennoch eine leichte Preissteigerungen beim „Schwarzen Gold“ bringen. Davon sollten auch die rohstofflastigen BRICS (Brasilien und Russland) und die Ölproduzenten profitieren.

Der Bovespa ist im Bereich von 45.000 Punkten sehr gut unterstützt. Sollte diese Marke wirklich angelaufen werden, dann ist die Aufstockung meiner Brasilienposition eine aus heutiger Sicht profitable Option, solange sich der Erdölpreis im Rahmen meiner Erwartungen bewegt.

Gedanken zur heutigen EZB Sitzung und zum gelben Metall

Viele wichtige Währungen kommen derzeit in die Nähe bedeutender Widerstände/Unterstützungen. EUR/USD fällt Richtung 1,20, der USD/YEN marschiert auf die 120 zu und der USD-Index selbst notiert knapp unter 90 Punkten. Hier einen glatten Durchmarsch zu erwarten, würde bedeuten, dass so manches Gesetz der Charttechnik neu definiert werden müsste. Es würde mich auch überraschen, wenn die FED einen Rutsch des EUR/USD unter 1,20 einfach so hinnehmen würde. Darüber haben Draghi und Yellen mit hoher Wahrscheinlichkeit schon konferiert.

Anzunehmen ist, dass Draghi heute viel Bewegung in die Märkte bringen wird. Die Erwartungshaltung ist enorm hoch. Negative Überraschungen können nicht ausgeschlossen werden. Oft passiert, womit keiner rechnet, sodass auch ein steigender Euro bei fallenden Aktienindizes eine mögliche Reaktion auf die heutige Notenbanksitzung sein kann.

Der Goldpreis hält sich derzeit über 1200 Dollar und „verdaut“ seinen starken Anstieg am Montag ohne große Rücksetzer. Gleichzeitig trotz das gelbe Metall dem steigenden Dollar, was positiv zu bewerten ist. Auch die gestrige Stärke der Minenwerte lässt weiter anziehende Notierungen vermuten. Sollten sich diese positive Setup in den nächsten Tagen bestätigen, plane ich hier weiter prozyklische Zukäufe zu tätigen.