ET – ValueScout Performance – Kommentar zu Positionsveränderungen

Türkei: Aufgrund der anhaltenden Schwäche der Türkischen Lira habe ich mich die letzten Tage dazu entschlossen hier Gewinne mitzunehmen. Die Position wurde mit einem Gewinn von 21,63 % aufgelöst.

Brasilien: Auch die Schwäche des Reals gefällt mir derzeit nicht, aufgrund der günstigen Bewertung des BOVESPA bleibt Brasilien vorerst noch im Portfolio. Der Wert steht jedoch unter Beobachtung.

Wells Frago: In Erwartung weiter anziehender US-Renditen, habe ich mit Wells Fargo einen US-Banktitel ins Portfolio geholt. Im Allgemeinen sollte der Bankensektor von weiter anziehenden Renditen profitieren.

Griechenland: In den Tagen nach der Wahl als an der Börse am Peleponnes das Chaos losbrach, habe ich eine kleine spekulative Griechenland-Position ins Wikifolio aufgenommen, hierbei habe ich mich für einen ETF entscheiden. Aktuell notiert dieser knapp 10 % über dem Kaufniveau. Jetzt wird es auf das Ergebnis der Verhandlungen mit der EU ankommen. Hier erwarte ich eine Lösung „ohne Gesichtsverlust“ für beide Seiten. Ein solches Verhandlungsergebnis sollte uns weiteres Kurspotential bescheren.

T-Note und Bund-Future: Wie schon unter „Wells Fargo“ beschrieben rechne ich damit, dass sich der seit Ende Jänner laufende Anstieg der US-Renditen in den nächsten Woche fortsetzt. Um an dieser Entwicklung zu partizipieren, habe ich gehebelte Position eröffnet. Gleichzeitig habe ich eine Short-Position auf den Bund-Future eröffnet, da ich auch hier mit einem Anstieg der Rendite rechne. Ausgangslage meiner Annahme ist, dass wir im Anschluss an EZB-QE eine ähnliches Verhalten der Marktteilnehmer erwarten, wie im Anschluss an die QE Programme der FED und hier konnten wir nach jedem QE-Start zumindest einen mittelfristigen Anstieg der Renditen beobachten.

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Geringere Markttiefe bei US-Treasuries als Risikofaktor

Der wohl größte Markt leidet derzeit an einer zurückgehenden Liquidität. Oft war eine geringere Markttiefe bei den amerikanischen Schuldverschreibungen ein Vorbote höherer Volatilität. Im Extremfall könnte die Tatsache, dass institutionellen Anleger sich darüber sorgen müssen ihre normalerweise hochliquiden US-Schatzbriefe nicht mehr jederzeit verkaufen zu können, dazu führen, dass sich die Kreditkosten der USA erhöhen. Sollte dieser Zinsanstieg schnell und überraschend erfolgen, könnte dies die „Mutter aller Blasen“ zum Platzen bringen. Ein Crash am US-Anleihe-Markt würde wohl die Welt aus den Angeln heben.

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Max Otte: „Mir war noch nie so mulmig wie jetzt“

Folgendes Interview wurde am 7.3.2014 von Börse Express geführt. Vielen Dank dafür!

Max Otte: „Beim derzeitigen Gold-Preisniveau kann es so verkehrt nicht sein, sich ein kleines Polster aufzubauen“

Börse Express: Bei der Krim-Krise scheinen die Fronten verhärtet. Wie besorgt sind Sie?

MAX OTTE: Ehrlich gesagt, mir war noch nie so mulmig wie jetzt. Die Lage ist ernst. Mit dem Umsturz in der Ukraine wurde eine Situation geschaffen, die das Potenzial zu einer ganz großen Krise hat. Dabei ist die Situation viel komplexer, als sie in fast allen Medien dargestellt wird.

Inwiefern?

OTTE: Putin bemüht sich seit Jahren um eine Partnerschaft mit dem Westen. Russland sollte ein integraler Bestandteil jeder europäischen Architektur sein. Ich habe Putin hierzu im Herbst 2010 gehört. Er ist sicher ein Machtmensch, dem man besser nicht in die Quere kommen sollte – welcher Mensch in einer solchen Position ist das nicht? Aber auf seinem Vortrag vor westlichen Führungskräften trat er sehr höflich und humorvoll auf, er beklagte jedoch, Europa und die USA täten alles daran, Partnerschaften und jegliche Formen der Zusammenarbeit zwischen russischen und europäischen Unternehmen so schwer wie möglich zu machen.
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