Der Realzins fällt dann, wenn die Inflationsrate relative Stärke gegenüber der Rendite zeigt. Eine solche Entwicklung ist seit dem Herbst 2015 im Gange. Gestern wurde bekannt gegeben, dass die US-April-Inflationsrate gegenüber dem März um – den Konsens übertreffende – 0,4 Prozent stieg.
Seitens der für die Geldpolitik verantwortlichen Personen wird der Rohstoffpreisanstieg der letzten Wochen (noch) klein geredet, obwohl man schon heute davon ausgehen kann, dass bei gleichbleibenden Verhältnissen die US-Inflationsrate zum Jahresende bei 2,4 % liegen wird. Tritt dieses Szenario ein, dann wird – bei gleichbleibenden Renditen – der Realzins spätestens im Herbst negativ.
Der fallende Realzins sollte die Edelmetalle stärken, insbesondere Gold, aber auch Silber. Im Vergleich zu den Aktienmärkten erscheint eine größere Gewichtung von Minen und Gold/Silber im Hinblick auf die kommenden 12 Monate opportun zu sein. Wenn es so kommt wie beschrieben, ist man dort „sicherer“ unterwegs als an den Aktienmärkten. Sollten die Renditen am langen Ende hingegen im gleichen Takt wie die Inflationsrate steigen, wäre der Vorteil der Edelmetalle dahin. Danach sieht es derzeit aber nicht aus.