Marc Faber: „… In einer Demokratie stimmt jeder für seine eigenen staatlichen Zuwendungen, doch die Regierungen können letztlich nicht alle Sozialleistungen bezahlen. In den westlichen Staaten werden die Menschen daher in Zukunft wahrscheinlich länger arbeiten müssen, d. h. Sie werden Ihre Rente erst bekommen, wenn Sie schon 70 oder 75 Jahre alt sind, oder Sie werden eine niedrigere Rente erhalten oder höhere Steuern zahlen müssen. Die Regierungen des Westens sind praktisch pleite, weil sie zu viel versprochen haben. Ganz egal, ob es sich dabei um die einzelnen Bundesstaaten oder die Regierung oder die Rentenfonds handelt – es ist praktisch nicht genügend Geld vorhanden, um für alle Leistungen aufzukommen. Das schafft Unsicherheit in der Bevölkerung.
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Ich habe gesagt, die Zentralbanken würden nie einen Fehler eingestehen. Sie werden also zuerst versuchen, durch eine höhere Besteuerung an das Vermögen der Reichen zu gelangen. Außerdem werden negative Zinsen mittlerweile wirklich ernsthaft diskutiert. Wenn man erst einmal negative Zinssätze beschlossen hat, muss man etwas gegen Bargeld unternehmen, denn die Menschen könnten einfach Geld oder Gold unter der Matratze bunkern. Die Regierung wird also möglicherweise gegen Bargeld und Bargeldersatz vorgehen.
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Es gibt Möglichkeiten, mit denen sich das Bargeldverbot zumindest teilweise umgehen lässt. Ich denke allerdings nicht, dass ein vollständiges Verbot wirklich funktionieren könnte. Wenn die Regierungen weltweit das Bargeld verbieten würden, würde die Wirtschaftsleistung übrigens um 20% zurückgehen, denn wir haben eine florierende Schattenwirtschaft.
Die Ökonomen würden jetzt argumentieren, dass die Schattenwirtschaft sowieso schlecht ist, aber es ist wahrscheinlich die Wirtschaft, die am besten funktioniert, weil sich dort keine Regierung einmischt.“
Hier geht’s zum Interview, veröffentlicht auf http://www.goldseiten.de